Ich hätte mir den Auslandsaufenthalt nicht besser vorstellen können. Anfangs hatte ich Ängste, wie dass ich Verständnisprobleme haben werde oder dass ich keine Freundschaften schließe. Doch ich wurde schon in den ersten paar Stunden auf dem Campus eines Besseren belehrt. Am ersten Tag wurde ich freundlich von anderen Schüler*innen empfangen und sie halfen mir, mein Boarding House zu finden, die Schuluniform abzuholen und mich jedem vorzustellen. Noch am selben Tag aß ich mit 15 anderen neuen Schüler*innen auf der Wiese zu Mittag und lernte ebenfalls neue Leute aus der ganzen Welt kennen. Es fiel mir leicht, mich schnell einzuleben. In Zeiten von Heimweh hat es geholfen, mit Freunden Zeit zu verbringen und ich denke man sollte auch keine Angst haben, sich auf ein Gespräch mit den House Parents einzulassen.
Außerdem habe ich viele neue Erfahrungen sammeln können, wie beispielsweise meine erste Kayaktour durch die Saltspring Islands, dem Segelteam beitreten zu können oder mit meinen Freund*innen in ein Sommercamp zu fahren; um nur ein paar wenige zu nennen.
Darüber hinaus war der größte Unterschied zwischen Deutschland und Kanada die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft von Kanadier*innen. In meiner Erfahrung haben Kanadier*innen mir immer geholfen, als ich nicht mehr weiter wusste, wie zum Beispiel, als ich nicht wusste, wo ich die Springbreak verbringen soll. Bezogen auf die Schule war auch das Verhältnis zu den Lehrer*innen einfach enger und man hat gemerkt, dass sie versuchen, das Beste aus einem herauszuholen. Ich sage immer: Sie suchen Punkte anstatt Fehler.
Um auf die Ferien zurückzukommen: die meisten Long Weekends durften wir, aufgrund von Corona, im Internat verbringen und wenn das Internat schließt, bietet die Schule meistens Alternativen an. So gab es beispielsweise Camps oder kleine Trips (Klassenfahrten) über die freien Tage. Man kann natürlich auch Long Weekends bei Day-Student-Freund*innen (Schüler*innen, die nicht im Internat sind) verbringen. Während des Thanksgiving Long Weekends habe ich bei einer Day-Student-Freundin gelebt und es war cool, mit waschechten Kanadier*innen diesen Feiertag traditionell zu feiern.
Nichtsdestotrotz war die schwierigste Zeit für mich die letzten paar Wochen, da ich viel Stress wegen der Klausuren und den Endzeugnissen hatte. Außerdem hatte ich auf der anderen Seite immer im Kopf, dass ich bald von vielen Abschied nehmen muss.
Mir hat es an SMUS so gut gefallen, dass ich mich am Ende auch dazu entschieden habe, noch ein Jahr dranzuhängen, um meinen Abschluss dort zu machen. Außerdem: wenn du dich für SMUS 22/23 entscheidest, hoffe ich, dass du in Timmis kommst, da ich dort dein Head of House wäre.
Aber egal in welches Haus oder auf welche Schule du gehst, mein Rat zum Auslandsaufenthalt ist: Nimm jede Möglichkeit, bei der du etwas Neues erleben kannst, mit. Probiere dich aus!