Zwischenbericht nach den ersten Wochen
Ich bin jetzt seit genau einem Monat hier an der St. Johnsbury Academy in Vermont und habe meine Entscheidung, hier die 10. Klasse zu verbringen, keine Sekunde lang bereut.
Meine Familie und ich sind eine Woche vor Schulbeginn losgeflogen und kamen, nachdem wir einige Tage lang Boston besichtigt hatten, am 24. August in St. Johnsbury an. Wir wurden auf dem Campus herzlich empfangen und ein älterer Schüler führte uns über das ganze Gelände, so dass ich schon einen ersten Eindruck von dem Campus bekam. In meinem Zimmer angekommen, lernte ich gleich meine beiden roommates kennen, die auch gerade dabei waren, sich einzurichten. Die beiden amerikanischen Jungs waren mir zum Glück sofort sympathisch, so dass ich meinen ersten Schreck über das doch sehr kleine und karge Zimmer schnell überwand. Nachdem wir noch ein paar Dinge, wie Bettzeug etc. für das Zimmer eingekauft hatten, war es auch schon Zeit, mich von meiner Familie zu verabschieden.
Bereits am nächsten Tag sind alle neuen Dormstudents zusammen auf einen Orientation-Trip gefahren, der den Besuch eines riesigen Kletterparks und eine Übernachtung auf dem Fußboden einer Turnhalle beinhaltete. Gemeinsam mit Lehrern und älteren Schülern wurde dort viel unternommen, damit wir uns kennenlernen und erste Freundschaften schließen konnten, so dass wir zurück an der SJA entspannt in die erste Schulwoche starteten. Bei der Masse an Hausaufgaben und vor allem Leseaufträgen habe ich mich zunächst ein wenig überrumpelt gefühlt, aber auch daran habe ich mich schnell gewöhnt. Als Nachmittagsaktivität habe ich mich für Cross-Country entschieden, was zwar sehr anstrengend ist, aber auch eine Menge Spaß macht.
Zum Frühstück und Abendessen sitze ich immer mit meinen Freunden zusammen, da wir sonst unter der Woche sehr beschäftigt sind mit unseren verschiedenen Schulstunden, Hausaufgaben und Sportarten. Der Unterricht hier ist aber viel entspannter als in Deutschland. Die Klassen sind kleiner und der Lehrer ist eher ein Freund als ein Lehrer für uns. An den Wochenenden war ich bisher mit Freunden im Kino, auf einem Shopping-Trip oder mit dem Cross-Country Team auf einem Rennen.
Ganz entgegen meiner Erwartungen habe ich mich auch sehr schnell an den Dresscode hier gewöhnt.
Der Dorm, in dem ich wohne, ist wie eine kleine Familie und meine Proctors und Advisors sind immer für Fragen da.
Ich freue mich schon auf die nächsten Monate hier und bin glücklich, diesen großen Schritt in ein anderes Land gewagt zu haben.
Froh bin ich auch über die Unterstützung von ssb, die mir in den ersten Wochen hier sehr zugute kam. Zusätzlich zu den Dingen, die ich im Vorbereitungsseminar gelernt habe, kommt Frau Nottebohm in einer Woche hierher nach Vermont, um sich persönlich zu versichern, dass es mir gut geht und es mir an nichts fehlt.
Weiterer Zwischenbericht nach dem ersten Semester
Inzwischen habe ich das 1. Semester an der St. Johnsbury Academy abgeschlossen. Ich fühle mich dort weiterhin sehr wohl und habe mich bestens eingewöhnt. Nach wie vor bin ich begeistert vom Unterricht und den Lehrern. Wir werden intensiv auf unsere Test und Exams vorbereitet und den Lehrern ist es ein echtes Interesse, dass wir Erfolg haben. So fiel mir die Schule von Woche zu Woche leichter und meine Noten verbesserten sich stetig.
In meinem Dorm hat sich eine schöne Gemeinschaft entwickelt und jeder hat seine Routine gefunden. Morgens habe ich eine feste Gruppe von Freunden aus aller Welt, mit denen ich frühstücke, bevor mit der morgendlichen Chapel der Schultag beginnt. Die Wahl meiner Fächer hat sich für mich als absolut richtig erwiesen. Nach dem Unterricht kann sich jeder in verschiedenen Clubs oder Sportteams betätigen. Nachdem ich im Herbst voll und ganz mit Cross-Country-Laufen beschäftigt war, habe ich mich jetzt im Winter für Basketball entschieden. Viele meiner Freunde fahren auch Ski, da wir hier in Vermont bisher einen tollen Winter haben.
Während der Thanks-givingsferien schloss die Schule für 10 Tage, organizierte aber für uns internationale Schüler verschiedene Trips. So nahm ich an einem “trip to the south” teil, an dem wir mehrere US-Städte, wie zum Beispiel New Orleans besichtigten. Die Zeit bis Weihnachten verging wie im Flug und ich besuchte meine Familie in München. Gerade sitze ich wieder im Flieger zurück nach Vermont und freue mich auf das nächste Semester an der SJA.