
Zwischenbericht vor Weihnachten
In diesem Bericht möchte ich mit Euch meine Eindrücke von meinen ersten knapp vier Monaten hier in Groton, Massachusetts der Vereinigten Staaten teilen. Also fangen wir an:
Als ich hier Anfang September ankam, war mein Englisch nicht besonders gut, weswegen ich oft, wenn ich mit anderen Leuten geredet habe, nachfragen musste, ob die Person sich bitte noch einmal wiederholen könnte. So folgte in den ersten paar Tagen ein Programm für alle neuen internationalen Schüler zum Einweisen aller möglichen Dinge. Wenige Tage später ging es dann über Nacht in ein nahegelegenes Camp mit allen neuen Schülern, also auch mit den Amerikanischen. Dort habe ich zwar ein paar Leute kennengelernt, aber ich hatte noch nicht richtig jemanden gefunden, mit dem ich wirklich mehr gemacht habe. So habe ich erstmal versucht, mich an die internationalen Schüler dranzuhängen und ein paar Kontakte aufzubauen.
Als ich aus dem Camp wieder zurückkam, waren inzwischen auch alle Boarding-Schüler eingetroffen und auch mein Roommate Mark, dem ich sehr viel zu verdanken habe. So habe ich mich die erste, zweite Woche an ihn rangehängt, um mehr Leute kennenzulernen und das war eine sehr gute Entscheidung. So wurde ich gleich mit einem sehr großen und besonders guten Freundeskreis bekannt gemacht und kann die meisten von diesen jetzt als sehr gute Freunde bezeichnen. Da ich auch ein Unterrichtsfach gemeinsam mit Neuntklässlern habe (Physik), habe ich auch viel Kontakt zu der Klassenstufe unter mir. Und jetzt besteht mein Freundeskreis vorwiegend aus Amerikanern und ich habe eigentlich überall jemanden, mit dem ich sehr gut auskomme. Aber auch so ist Mark ein sehr guter Roommate und so ist unser Zimmer das sauberste und ordentlichste aus dem ganzen Dorm und wir verbringen eine sehr lustige Zeit täglich zusammen.
Zur Schulstrukturierung kann ich sagen, dass hier alles komplett unterschiedlich ist und so habe ich hier nur noch 6 unterschiedliche Unterrichtsfächer - im Vergleich zu Deutschland über 10. Aber natürlich sind die einzelnen Klassen auch deutlich kleiner als in Deutschland. Auch wenn es am Anfang etwas härter war mit den Hausaufgaben mitzukommen und ich manchmal bis kurz vor eins in den Morgenstunden meine Hausaufgaben machen musste, komme ich inzwischen schneller voran. Und so starte ich auch über den Tag verteilt mit den Hausaufgaben, sodass ich weniger abends zu tun habe. Aber natürlich hat sich mein Englisch auch schon deutlich verbessert und ich kann gut normale Konversationen führen. Mein Problem liegt vorwiegend darin in der Klasse vor vielen Leuten zu sprechen. Mein Lieblings- und auch bestes Fach ist auf jeden Fall Mathe, was erstens natürlich daran liegt, dass man dort eher rechnet, als sich mit der englischen Sprache zu beschäftigen, zum anderen auch an meinem Lehrer. Mein unbeliebtestes Fach ist eindeutig Latein, weil es mir (bisher) überhaupt noch nicht liegt vom Lateinischen ins Englische zu übersetzen, aber das kann ja noch kommen.