1. Teil
Aloha! Mein Name ist Friederike und ich bin 15 Jahre alt. Ich besuche im Schuljahr 2013-14 die 10. Klasse von der HPA, Hawai’i Preparatory Academy. Noch gut kann ich mich an meine Bewerbung für die Schule erinnern. Nachdem ich mich über HPA informiert hatte, war mir klar, dass das die richtige Schule für mich ist.
Am 11. März, nach einem Skypeinterview mit der Schule, bekam ich endlich die Zusage, dass ich mein nächstes Schuljahr auf Hawaii verbringen würde. Die letzten Monate vergingen wie im Flug und ehe ich mich versah, war der 15. August, der Tag vor meiner Abreise, gekommen. Ich war inzwischen deutlich nervöser und hatte zwei vollgepackte Koffer in unserem Flur stehen. Der Abschied an dem Abend von meinen besten Freunden fiel mir deutlich schwerer und die Tränen flossen bei allen Beteiligten.
Froh den schwierigen Vorabend überstanden zu haben, befand ich mich viel zu schnell, nervös, gespannt und aufgeregt, im Auto mit meiner Familie auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen. 24 Stunde später landete ich in Kona mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Ich wurde herzlich von unserem „Dean of Student Life“, Mr. Wawner begrüßt. In der einstündigen Autofahrt probierte er die „awkward silence“ mit Vorträgen über die Insel und die Schule zu brechen. Sobald ich den großen Campus entdeckte war meine Müdigkeit vergessen. Sobald ich meinen „dorm“ („Anna’s dorm“, der Platz für 75 Mädchen bietet) erreichte, fingen alle an, mir zu helfen, meine Koffer in mein Zimmer zu bringen. Todmüde war das einzige, was ich an dem Abend machen konnte, ein paar Sachen auszupacken und zu schlafen.
Die nächsten vier Tage vergingen mit Orientierung, „Placement Tests“, einer Wanderung zu dem „place“ (ein wunderschöner Wasserfall), einem Strand und Konabesuch wie im Flug. Endlich habe ich auch meine Roommate kennen lernen können, Bella aus LA, die inzwischen einer meiner besten Freunde geworden ist. Viel zu schnell war mein erster Schultag da und ich weiß noch genau wie hilflos ich mich fühlte. Aber dank vielen freundlichen und hilfsbereiten Schülern verging auch das Gefühl schnell. Langsam aber sicher habe ich mich eingewöhnt, mehr Freunde gefunden und auch die Hausaufgaben und die Sprache klappten immer besser. Die nächsten Wochen habe ich mit vielen Hausaufgaben und Tests, lustigen „Study halls“, immer mehr Eingewöhnen, etlichen Strandbesuchen, und viel Fußball verbracht. Mein erstes Thanksgiving habe ich bei einer Freundin aus meinem Fußball Team verbracht und es war sehr lustig und sehr sehr lecker (besonders Pumkin Pie hat es mir angetan)!
Danach hat sich meine ganze Schule für die Finals vorbereitet. Ich habe sehr viel gelernt und auch ganz gut abgeschnitten. Da Finals in der großen Turnhalle meiner Schule geschrieben werden, war es ganz schön Angst einflößend. Danach waren endlich Ferien und ich bin mit meiner Mannschaft nach California zu einem Fussball-Turnier gefahren. Es war eine tolle, sehr lustige und auch kalte Woche. (Wir hatten bei einem Abendspiel ca. 3 Grad was einen Temperaturunterschied von ca. 22 Grad macht).
Aber auch froh wieder zu Hause zu sein, hat mich eine meiner besten Freundinnen am Kona International Airport abgeholt. Ich verbrachte mit ihr meine „winter break“! Es war komisch an Weihnachten nicht zu Hause zu sein, aber dank viel Ablenkung von Sienna und ihrer Familie habe ich das Weihnachtsfest ohne riesiges Heimweh überstanden. Es hat sich hier auf Hawai’i einfach nicht wie Weihnachten angefühlt und ich denke, ich habe eine ganz eigene Erfahrung gesammelt. Ich meine, wer kann schon Ende Dezember im Meer schwimmen gehen?
Ich kann es gar nicht fassen, wie schnell das erste Semester vergangen ist. Ich habe hier meine 2. Heimat gefunden und bin mir sicher, dass ich die richtige Schule ausgesucht habe!
2. Teil
Das zweite Semester ist so unfassbar schnell vorbeigegangen, dass es mir wie gestern vorkommt als ich meinen ersten Erfahrungsbericht geschrieben habe. Ich habe in dem letzten Jahr so viele Erfahrungen gesammelt, so viel Spaß gehabt und so unendlich viel gelernt. Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, dass ich bei meiner besten Freundin Sienna Weihnachten verbracht habe (bei der ich dieses Wochenende übrigens wieder bin).
Meine Fußball Saison ist viel zu schnell vorbei gegangen, aber war von so vielen tollen Highlights geprägt. Zu dem Turnier in California zu gehen war erst der Anfang, danach haben wir die reguläre Saison als zweitbestes Team in allen „Divisions“ abgeschlossen. Unser nächstes Ziel war BIIF ( Big Island Interscholastic Federation) Champions zu werden, was wir auch mit einem hart erkämpften 3:0 wurden. Danach ging es auf nach Ohahu um unser zweites Ziel dieser Saison zu erreichen, das „State Final“. Nach einem 8:0 und einem 5:0 Sieg war das nächste Ziel erreicht und zum 3. Mal in Folge stand HPA im „State Final“. Wir haben das Unglaubliche möglich gemacht und nach einem 1:0 Rückstand bis zur 75 min. das Spiel in der Nachspielzeit 2:1 gewonnen! Das erste Mal in der Geschichte von HPA!!!! Das war definitiv eins der Erlebnisse, das ich niemals vergessen werde.
Ich hatte mich entschieden als nächsten Sport meinen Tauchschein zu machen und es war so eine unfassbare Erfahrung. Ich konnte Haie, Rochen und Hai sehen und lernen wie unfassbar die Unterwasserwelt ist. Gestern habe ich offiziell meinen Tauchschein bekommen!!
Meine Eltern und meine kleine Schwester haben mich in meiner Spring Break besucht und es war wunderbar. Wir haben meine Insel und Maui erforscht und eine Menge Spaß gehabt. Es war toll, meine Schule, die ich so sehr liebe, meinen Eltern zu zeigen. Wenn ich auf meine Zeit hier zurückblicke, muss ich sagen, dass es das Beste war, was ich hätte machen können. Ich habe so viele Erfahrungen gesammelt, so viele tolle Menschen kennen gelernt und so viel über mich selber gelernt.
Die kommenden zwei Wochen werden wahrscheinlich die schwierigsten, weil ich mich langsam aber sicher an den Gedanken gewöhnen muss Tschüss zu sagen. Da meine Roommate und ich beide nächstes Jahr wieder zu Hause zur Schule gehen wollen, können wir uns die Situation gegenseitig erleichtern. Ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen, nicht in einem Zimmer mit ihr zu wohnen, was alles noch etwas schwieriger macht. Alles in allem muss ich sagen, dass meine Entscheidung ein Jahr ins Ausland und nach HPA zu gehen wahrscheinlich eine der besten Entscheidungen war, die ich je hätte machen können. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich die Chance bekommen habe hier für ein Jahr zu leben. Ich werde das alles und die Menschen hier für immer in meinem Herzen haben!